Etwas weiter südlich der Kaifeng-Juden: die indischen Juden, die ihre Herkunft auf althebräische Stämme zurückführen.
In den nordöstlichen indischen Bundesstaaten Manipur und Mizoram lebt der jüdische Stamm Bnei Menashe, also "Söhne Menashes".
Sie tragen den Namen eines der 12 Stämme Israels, der beiderseits des Jordan siedelte.
Im Fenster dieses Bnei-Menashe-Hauses hängt der Davidstern.
Junge Bnei Menashe Rekruten in Israels Armee.
In Indien werden sie auch „Telugu Jews“ genannt, weil sie den in Indien nicht weit verbreiteten Telugu-Dialekt sprechen.
Im Fenster dieses Bnei-Menashe-Hauses hängt der Davidstern.
Die indischen Juden kultivieren bis heute eine leidenschaftliche Sehnsucht nach Israel. Tausende Familien konnten in den letzten Jahren nach Israel auswandern. Als feste Traditionen feiern sie den Unabhängigkeitstag Israels im Mai.
Irgendwann sagen uns Geschichtsforschung, Archäologie und moderne DNS-Analysen, wer wann, warum aus dem alten Israel nach Indien kam. Im Moment steht schon fest: Auch unter den
Juden Indiens zeigt sich eine beachtliche kulturelle Vielfalt.
Beispiel: Die Malabar-Juden von der indischen Südwest-Küste. Die colorierte Zeichnung stammt sehr wahrscheinlich von einem portugiesischen Missionar. Bei aufmerksamer Betrachtung informiert sie über Arbeit, Kampf und Muße der Malabar-Juden. Die Inschrift lautet "Judeos malauares".
Die Kochin-Juden kamen vor 2.000 Jahren nach Indien. Das Bild rechts zeigt ihre Ankunft und stammt ebenfalls von einem unbekannten Maler aus Portugal.
Auch die Bnei Israel nehmen für sich in Anspruch, Nachfahren eines der zwölf biblischen Stämme zu sein. In Indien herrscht die Überzeugung vor, die Bnei Israel seien vor 2.100 Jahren an die indische Westküste von Navagaon gelangt. Oder die Baghdadi-Juden, die in und um Mumbai leben.
Die Büste zeigt David Sassoun, einen bekannten Baghdadi-Juden im 19.Jahrhundert.
Familie der Bnei Israel
Fünfter Kongress der Bnei Israel in Bombay 1921
Die Büste zeigt David Sassoun, einen bekannten Baghdadi-Juden im 19.Jahrhundert.