Was war los mit den Nazis
und ihrem wahnsinnigen Rassenwahn? Genau wissen wir es bis heute nicht. Nur eines ist sichtbar: So rein „rassisch“ war die Nazi-Führungsclique nicht gerade schön anzusehen, dafür aber mental ziemlich angeschlagen.
Himmler mit seiner Frau
Heinrich Himmler, Hitlers engster Komplize im Rassenwahn, zweitmächtigster Mann im Verbrecherstaat der NSDAP, glaubte an Hexen und Okkultismus, gab nicht nur beim Kugelstoßen eine eher mickrige Figur ab.
Reinhard Heydrich, gefürchteter, eiskalter Kriegsverbrecher, plante und organisierte den Holocaust. Als Kind wurde er wegen seiner Fistelstimme verspottet und litt an Minderwertigkeitskomplexen und Selbsthass. In der Reichsmarine galt er als Sonderling. 1931 wurde er unehrenhaft „eines Offiziers unwürdig“ entlassen. Bei der SS machte er rasch Karriere.
Oder SA Führer Ernst Röhm, fühlte sich wegen seiner Homosexualität verfolgt. Outete sich als Frauenhasser („Alle Frauen sind mir ein Gräuel“) und litt an seiner Fettleibigkeit.
Propagandaminister Joseph Goebbels
Der fanatische Rassist litt an seinem verkrüppelten Fuß und schmächtigem Körperbau. Zudem wuchs er in tiefer Armut auf. Seinen tiefsitzenden Minderwertigkeitskomplex versuchte er durch rhetorische Leistung und Großspurigkeit zu kompensieren.
Adolf Eichmann, Hitlers williges Bürokratenmonster, Leiter des „Judenreferats“ der SS, Cheforganisator des Holocaust, war ebenfalls von schwächlicher Konstitution. In einer Mischung aus Fanatismus und Willfährigkeit ließ er drei Millionen Menschen in die Todeslager im besetzten Polen deportieren. Der Schulabbrecher scheiterte auch bei einer Mechanikerlehre, bis er bei der SS Karriere machte.
Nach dem Krieg versteckte er sich in Argentinien. Dort wurde er vom israelischen Geheimdienst aufgespürt, nach Israel gebracht und vor Gericht gestellt.
Martin Bormann. Hitlers Adlatus, galt als korrupt, machtbesessen und intrigant und war bei den anderen Nazigrössen verhasst. Der untersetzte und übergewichtige Bormann scheffelte alleine mit Bauprojekten am Obersalzberg ein Vermögen an Immobilien. Er bestärkte Hitler in seinem Rassenwahn und seiner Abneigung gegen die Kirche.
Fritz Sauckel, musste das Gymnasium verlassen, verdingte sich als Hilfsarbeiter und machte „das Judentum“ für sein Leben in Armut verantwortlich. Als frühes Mitglied stieg er in der NSDAP rasch auf und wurde 1942 Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz . Damit war der übergewichtige und untersetzte Sauckel verantwortlich für die brutale Ausbeutung und Ermordung von über 7 Millionen Zwangsarbeitern
Hermann Göring: Jeder Kommentar zu seiner Physis erübrigt sich. Auch seine Drogenabhängigkeit ist ausreichend bekannt. Weniger bekannt eventuell, seine schamlose Bereicherung und sein Kunstraub in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten.
Ein nachdenklicher Blick lohnt sich auch auf die berüchtigten „Aufseher“ und „Aufseherinnen“ in den Konzentrationslagern. Zu den besonders sadistischen gehörten
Johanna Bormann
Kurt Heinrich
Ilse Koch
Hermann Pister
Hans-Theodor Schmidt
Aufseherinnen im KZ Bergen-Belsen. Hier wurde Anne Frank ermordet.
Leopold Göth
Ludwig Plagge
Karl Otto Koch
Hans Aumeier, leitende Funktionen in mehreren KZs
Erich Muhsfeld
Josef Fuchsloch
Wilhelm Simon
Johann Leprich
Gespenstisch, wie die Nazipropaganda mit brutaler Hetze, skrupellosen Lügen und einem mächtigen Propagandaapparat Millionen Deutsche manipulieren konnte. Was ihrem wahnsinnigen Weltbild und ihren Machtzielen widersprach, wurde ermordet, vernichtet oder zur Emigration gezwungen. Herausragende jüdische Wissenschaftler, Ingenieure, Unternehmer, Erfinder, Sportler, verdiente Offiziere oder Ärzte wurden gekündigt, verhaftet, vertrieben oder ermordet. Lange vor Orwells „1984“ vergewaltigten die Nazis mit ihrer totalitären Macht über Staat und Medien Wahrheit und Vergangenheit.
Vor der Olympiade 1936 verboten sie jüdischen Sportlern einfach die Teilnahme, um deren erwartbaren Medaillensieg zu verhindern. Ein Beispiel unter mehreren: Margaret Bergmann (Bild) damals die beste Hochspringerin der Welt und chancenreiche Anwärterin auf die Goldmedaille. Die Nazis verboten ihr unmittelbar vor den Olympischen Spielen die Teilnahme und schickten stattdessen „Dora“ Ratjen an den Start. Eine doppelt üble Hinterhältigkeit, denn „Dora“ war ein Mann.