2.700 Jahre dauerte die Geschichte der persischen Juden. Und endete erst 1979 mit der islamischen Revolution im Iran. Das Regime Ayatollah Chomeinis ließ die Bahai und Zoroaster ermorden und verfolgte die jüdischen Bürger.


Persische Juden im 18.Jahrhundert
Jüdische Mutter und ihr Kind: Flucht vor der islamischen Revolution 1979.
Der wechselseitige theologische Einfluss von Zoroastrismus, Bahai und Judentum ist unübersehbar. Wichtige ethische Elemente des Judentums finden sich in der Bahai- Religion. Zentrale Riten der Zoroaster sind altjüdischen Riten ähnlich. Für das Mullah-Regime eine Herausforderung.

Im historischen Mittelpunkt der persischen Juden stehen ein König und eine Königin. König Cyros befreite die Juden im 6.Jh. bc aus ihrer Gefangenschaft durch die Babylonier (l). Im 5. Jh. bc verhinderte die schöne Jüdin Esther im buchstäblich letzten Moment einen drohenden Massenmord an den Juden Persiens, den der intrigante Minister Haman geplant hatte.



Die jüdische Cinderella Esther diente über die Jahrhunderte hinweg Malern als Motiv in zahllosen Gemälden. König Xerxes verliebte sich in das arme, aber märchenhaft schöne Mädchen und machte sie zu seiner Königin.

Purim, der jüdische Karneval, geht auf die Rettung durch Königin Esther zurück. Weltweit ist Persien schon durch dieses Fest in unserem kollektiven Gedächtnis verankert. Persische Juden in Amerika und in Israel kultivieren ihre Herkunft.

Persisch-jüdische Sängerin Liraz Charhi

Persisch-jüdische Familie in Amerika
Das alte Persien war bekannt für seine religiöse Toleranz und weitgehende Freiheiten im Vielvölkerreich. Für die persischen Juden eine unvergessene Epoche kultureller Blüte. Sie endete teilweise mit der Eroberung Persiens durch arabische Heere und endgültig mit der Einführung der Schia im 16. Jahrhundert.

Wahrlich beißende Ironie der Geschichte: Die schiitischen Regime verboten religiösen Minoritäten fast alle Berufe – bis auf künstlerische. Die persischen Juden wurden so zum Bewahrer persischer Musik, Lyrik und Malerei.
Mitte des 18.Jahrhunderts zwang das schiitische System viele Juden aber auch andere Minoritäten zur Islamisierung. Erst Anfang des 20. Jh. ließ der Konvertierungsdruck nach.





Unter Schah Reza Pahlewi erhielten die persischen Juden endlich ihre vollen Bürgerrechte. Israel wurde diplomatisch anerkannt, beide Länder galten als strategische Verbündete.
Jüdische Mädchenschule und jüdische Knabenschule, Teheran 1947



In der persischen Jugend innerhalb und außerhalb des Iran wächst der Wunsch, staatlich propagierten Hass zu überwinden und normale Beziehungen zu Israel und jüdischen Gemeinden in der Diaspora herzustellen. Im Juni 2019 wurde in Paris die Iran-Israel-Freundschaftsbewegung gegründet. Sie ergänzt zahlreiche Initiativen in den sozialen Medien.
Zwei erfolgreiche Designerinnen der jüdischen Gemeinde in Los Angeles
Nach der Machtübernahme durch Ayatollah Khomeini flohen die meisten verbliebenen persischen Juden nach Israel, ein Teil in die USA. In Los Angeles entstand in den folgenden Jahrzehnten eine lebendige und kulturell inhaltsreiche Gemeinde.


Rabbinerin Tarlan Rabizadeh steht für das bekannte Selbstbewusstsein jüdischer Frauen aus Persien.
An der Loyola Marymount Universität erforscht Theologin Prof. Dr. Saba Soomekh den Exodus
der persischen Juden.

Persische Juden in L.A. feiern das persische Neujahrsfest Norooz in LA mit muslimischen Freunden.